Väter KÖNNEN ihr Kinder nicht richtig anziehen

Ich treffe Klaus.

Zufällig. Beim Einkaufen, sein jüngerer Sohn begleitet ihn. Hübsch warm eingepackt trottet er hinter seinem Vater her. Klaus ist über 50 sieht aber aus wie über 40. Gepflegt, seine grüne Army-Jacke harmoniert gut mit seinem schwarzen Pulli, Jeans, bequeme gute Schuhe. Gutes Outfit fürs Einkaufen, der Jahreszeit angemessen.

Wir wechseln ein paar Worte, bevor ich seinen Sohn näher betrachte, und denke, der ist aber echt eingepackt. Das sage ich dann auch:

„Klaus, Dein Sohn ist ganz schön eingepackt.“ Es ist einer der frühen Mai-Tage, morgens noch frisch, aber dann kommt die Sonne, es wird warm. Im Edeka sowieso. Würden die zwei Semmeln holen, ich verstünde es. Aber es ist irgendwo zwischen 10 und 11 Uhr, es wird immer wärmer, zumindest in der Sonne.

„Hmmm,“ sagt Klaus, zuckt mit den Schultern, schaut verzweifelt und spricht stockend weiter: „Die Mutter, ….  sie wollte es so,  ….ich ..  ich kann die Kinder …. nicht richtig anziehen.“ Weiterlesen

So ein Kindergeburtstag ist kein Kindergeburtstag

Wir sitzen in der Zünftigen Wirtin. Martin, Nic, Richard, Andreas, wer eben so kommt von den Vätern, sich eben mal frei machen kann oder muss von den Familienverpflichtungen, Richard schaut heute etwas griesgrämig, irgendwie hat er schlechte Laune.

Nic dagegen ist freudig, erregt geradezu: „Wirtin!“, ruft er: „Du hast doch heute Geburtstag? Gibt’s du einen aus?“ Die Wirtin, unschätzbar im Alter, sie könnte gut gehaltene 75, aber auch verlebte 45 sein. Jedenfalls war sie schon immer da. Schon immer. Möglicherweise sogar 1921. Zum Beispiel. Ich habe den Verdacht, dass die Kneipen-Luft konserviert; als noch geraucht werden durfte, noch besser. Draußen kommt zu viel Sauerstoff an die Haut, das ist nicht gut. Die Kippe, sie fehlt jetzt auch in Wirtins faltigem Mundwinkel. Weiterlesen

Die grausame Schnarcheritis

Wir sitzen in der Zünftigen Wirtin und sprechen über die Bierpreise auf der kommenden Wiesn. Die meisten anderen Themen waren von der Tagesordnung verbannt. Wer will sich am Abend über Trump oder Johnson oder Putin oder den Klimawandel oder den Nicht-Rücktritt von Scheuer oder den Wertverlust des Audi-Diesels oder den Nachbarschaftsstreit oder sonst was unterhalten? Das treibt nur den Blutdruck hoch und lässt nicht schlafen.

„Ihn hier schon!“, meint Richard. Der Kopf des Mannes neben uns kippt immer wieder nach vorne, droht das Bier Glas umzuwerfen; diese Desaster verhindert zwar stets Thomas („Um Gottes Willen, das Bier!“). Aber es ist kein Dauerzustand. Ich stupse den Mann an: „Aufwachen, du bist in unserer Kneipe!“ Weiterlesen

Männer vs Frauen: Skaten gehen Verabreden leicht gemacht mit Whatsapp

Es ist eine Binsenweisheit (was immer das auch ist), dass Männer mit einem Bruchteil der Worte auskommen, die Frauen so täglich verbrauchen. Und sich dennoch prächtig verstehen. Für Ungläubige mag dieser Whatsapp-Auszug interessant sein, dessen „Frauen Version“ noch gekürzt werden musst.Aber lies selbst… Weiterlesen

Von Verboten, Tiefgaragen und der Grünwalder Straße

Mit Verboten ist das ja so eine Sache. Ein gutes Verbot auszusprechen ist schwer. Das weiß jeder Elternteil. Jeder. Da muss aussprechende Person, Verbot als solches UND Sanktion passen. Andererseits ist es sehr leicht ein Verbot aus zu sprechen: Schilder an deutschen, öffentlichen Parks zeugen davon: Da ist in hübschen Piktogrammen aufgeführt, das Zelten, Gassigehen, Feuermachen, Lärmen, lagern, Müllabladen  … verboten ist.  Wer es aber verboten hat, wer es ahndet und wenn ja wie, das steht auf den wenigsten Schildern.

Im gerühmten legeren Frankreich ist das auch oft so: Kürzlich lag ich in Südfrankreich an einem Pool (jajaja), auf dem ebenso ein Schild hing, das Laufen, Springen, Spucken, Pflaster, Sonnenmilch, Weiterlesen

Dash-Cams machen die linke Spur frei

Kennt noch jemand Super-8-Filme? Fürsorgliche Familien-Väter nahmen vor 40 Jahren mit einer wackeligen Handkamera alles auf, was der Nachwelt wirklich erhalten werden musste: Hochzeit, Kindergeburtstag, Erstkommunion. Im Anschluss versammelten sich Angehörige und andere Menschen, die nicht rechtzeitig fliehen konnten, um die Wunderwerke der Regie zu würdigen.

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Pausenbrote – der reinste Horror

Wir saßen in Nics Keller.

Wir sitzen da ab und an. Männer haben ja heute nicht mehr so viele Refugien. Das Wohnzimmer ist fest in der Hand der Frauen, die Kinderzimmer sowieso tabu, Kneipen und Kaschemmen nicht mehr so verfügbar. Also hat Nic in seinem Keller eine Werkstatt eingerichtet, mit allem: Werkbank, Werkzeug-Wand mit aufgemalten Silhouetten, Heizlüfter für den Winter, eine echte alte Stereoanlage mit Cassetten-Deck, zwei Poster (höhöhö), zwei Barhocker, so Sachen.

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Väter können alles, auch Mathehausaufgabe gemeinsam lösen: von -X en, Parallelverschiebungen und anderen Termen

Im Grunde können Väter alles, und machen auch alles mit ihren Kindern: Roller fahren (also Vespa!), hohe Berge besteigen weit rausschwimmen, finstere Gruselmuseen bssuchen, so Sachen.

Mütter dagegen machen gern die sicheren Sachen, geübt, bekannt: Kochen, Malen, Nähen.

Daher wendet sich Tarzanstochter bei schwierigen, herausfordernden Dingen gern an mich: „Papaaaa, hilfts du miiiirr?“

Matheschulaufgabe steht an, Tarzanstochter will lernen, üben. Terme! Ungleichungen! Parallelverschiebung! Weiterlesen

Meditieren in der Hofpfisterei

Ich bin auf dem Weg zur Hofpfisterei. Die haben so tolles Brot sagen alle, also gehen wir da auch hin. Früher meist zufällig, jetzt bewusst, geradezu achtsam versuche ich kurz vor 17 Uhr in der Filiale am Eck zu sein. Da gibt es nicht nur das gute Brot, sondern auch dazu gratis  …

„Hey!“ Weiterlesen

Was Münchens Rolltreppen mit dem Seehoferschen Grenzschutz und Aberglauben zu tun hat

In Bayern ist ja vieles anders als im Rest der Welt. Zum Beispiel gibt es nur in Bayern diese Polizeitruppe, die an den Grenzen Flüchtlinge abfangen soll.
Das ist wirklich interessant, denn an sich ist das die Arbeit der dort bereits stationierten Bundespolizei, die bis vor Kurzem noch „Grenzschutz“ hieß – vermutlich allein um den Bayern klar zu machen, was diese Truppe so den ganzen Tag tut. Kaum heißen sie anders, geht schon der Kuddelmuddel los.

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