Mit Vattern Auto fahren – dann den Führerschein abgeben

Aber manchmal, manchmal möchtest du ja mit 100 durch die Lande brausen, die wenigen Haare fliegen und die Kontaktlinsen vom Fahrtwird rausdrücken lassen. Wie mit 18. Hast aber Angst nicht mehr die Reaktion zu haben, die nötig ist, um mit über 100 über deutsche Landstraßen zu brausen.

Aber dann fällt dir der jüngste Besuch bei deinem Vater ein, der ja meint er „… fahre noch ganz passabel“ für sein Alter!“ Das ruft er dir gerne recht laut zu, weil er ja doch schwer hört, und stiert mit starrem Blick über das Lenkrad, das er sehrsehr fest mit beiden Händen hält. Immerhin das. Das Einbahnstraßenschild sieht er zwar trotzdem nicht, und das man nur in ausgewiesenen Zonen 30 fahren muss ist auch etwas in Vergessenheit geraten –  aber sonst? Sonst geht es gut bis zur nächsten Amok-Fahrt.

Natürlich ist es nicht einfach mit ihm darüber zu sprechen:

„Du, Vater, meinst du, du könntest auf den Führerschein verzichten?!“

„Warum Junge? Warum? Ich fahre seit 63 Jahren fast unfallfrei.“

Ein Radfahrer stobt zur Seite, winkt wütend hinter uns her, ich sehe seine Gropro auf  dem Lanker montiert und weiss, gleich wird ein schrecklicher Video mit Schmäh-Tweet einen Shitstorm über meinen Vater entfachen, den er aber gar nicht mitbekommt. Twitter kennt er nicht.

„Der Stadt tut es gut, wenn ich etwas Ruhe reinbringe, Junge!“ sagt er, bevor er den Golf aus der Vorfahrtstraße zum abrupten Bremsen zwingt. Ich nehme mir vor, den Führerschein mit 65 automatisch abzugeben. Also … in 15 Jahren… oder doch erst mit 70? Vielleicht tut es der Stadt ja ganz gut, wenn ich etwas Ruhe auf die Straßen bringe.

Ein Gedanke zu „Mit Vattern Auto fahren – dann den Führerschein abgeben

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