Das nun nur noch ein paar Programme empfangbar waren, erzürnte meine Frau, vor allem jetzt im Winter sollte der Fernseher doch öfter genutzt werden, auch auf den Privaten. Der Receiver, den wir kurzfristig anschafften (Tipp von Armin, überreicht mit einem diablolischen Lächeln von Hr. Demme) benötigte eine externe Festplatte, die schnell gekauft war (Es hilft, wenn man von den Geräten so gar keine Ahnung hat, und die Auswahl im Prinzip Hr. Demme überlässt, bzw das nimmt, was der Elektromarkt gerade loswerden will, und daher als besonders toll darstellt.), das Kabel holte ich später noch schnell bei Hr. Demme, der es bereits vorbereitet hatte, vermutlich als ich die Platte kaufte.
Daher kaufte wir beim ihm am Ende auch den den großen Flachbildschirm mit allem, da auf der Dauer das Gedaddel mit den vielen Geräten an einem alten Fernseher ja kaum auszuhalten war. Das hätte mir Hr. Demme auch gleich sagen können, dachte ich so bei mir, und zückte die Kreditkarte, um auch die imms wichtige Geräteversicherung zu aktivieren.
Als wir den Flachbildschirm in den Kofferraum des eigentlich schon rechten großen, alten (!) Kombis hievten, kamen mir die ersten Zweifel, ob das Gerät nicht zu groß war. In der Verkaufshalle zwischen all den anderen wirklich großen Bildschirmen wirkte er nicht soooo mächtig. Mit den Zollangaben kann ich nichts anfangen, ich tu mir schon schwer genug meiner Frau zu erläutern, was jene 25 Zentimeter sind. Zum Einparken, natürlich?
Ich dachte mal wieder an einen Spaziergang rund um den Weiher nach.
Das Aufstellen ging erstaunlich rasch mit der Hilfe von Armin, der schon zwei Tage später Zeit fand. Die Wand hatten wir schnelle von den Bildern befreit, den kleinen Schrank beiseite geschoben, das Gerät angedübelt (die Fahrt zum Obi zum Bruder von Hr. Demme wegen der richtigen Dübel dauert alles in allem auch nicht so lange).
Eingestöpselt.
Fertig.
Dann allerdings staunte ich, weil erneut nach kurzem, dreitägigen Studium der Fernbedienung (Das Handbuch zum Fernseher befindet sich als PDF im Fernseher, ich kann also erst nachschlagen, wenn ich es schon geschafft hab) trotz aller Sendesuchläufe, Satelliten Auswahlen und sonstiger Menues nur die von Armin bevorzugten öffentlich-rechtlichen Programme zu finden waren. Vorher waren es deutlich mehr. Und vond en dritten fehlte auch die Hälfte, die Hälfte die es auch beim DB-Tv nicht gab, aber dafür im Internet zu finden wäre, wenn ich es brennen und auf dem DVD-Spieler zeigen könnte.
Nach kurzer Beratung mit Armin nahm ich mir einen Tag frei, baute alles wieder ab („Mussteman, sonst glaubt der beim Saturn Dir das nie!“ erklärte Armin) packte alles ins Auto fuhr zum Saturn, Hr. Demme hatte frei, aber sein Kollege schloß eben das Gerät an, zeigte mir die Privaten auf dem Gerät, empfahl ein nachjustieren der Sat-Schüssel und lies mich stehen.
Der Aufsteller der Sat-Schüssel, erklärte mir nach der vierten inzwischen schon etwas verzweifelten Nachricht auf seiner Sprachbox, dass die Jungs in den Elektronikmärkten zu schnell bei der Nachjustierung sein. In Wirklichkeit sei es das Kabel (heißt Antennenkabel, obwohl es das Satellitenkabel ist, genaugenommen.) Das hätte ich auch neu kaufen müssen. Aber am Besten sei die HD-Karte, die es für nur 50 Euro im Jahr gebe. Die löst alle Probleme.
Hr. Demme händigte mir die Karte aus, umschlungen vom Kabel, und Vergnügen begann.
Tatsächlich.
Zwar kann ich nun die Privaten nicht mehr aufnehmen, also gar nicht, und als ich den im Tv integrierten Video-Verleih aktivierte, musste ich erst das Gerät in WLAN hängen, dann mich bei dem Videoverleih anmelden, kurz noch den Jugendschutz bestätigen (dauerte keine vier Wochen, da ich erst auf die Freischaltung des Online-Dienstes meiner Bank warten musste. Dorthin überweisen die Jugendschützer einen Cent, buchen ihn wieder ab …. Jedenfalls meinte der freundliche Herr in der Hotline des Videoanbieters, hätte ich es über ihn getan, hätte ich DEN Film („… höhöhö ….“) schon längst mit meiner Frau sehen können.
Die aber ist jetzt wieder öfter spazieren am Weiher. Ich hatte in den vergangenen Wochen wenig Zeit für sie. Möglicherweise wird sie gerade von einem Paparazzi fotografiert, mit ihrem neuen Freund. Hr Demme hat mir den Tipp gegeben, dass jeden ersten Montag ein treffen für Typen wie mich ist. Im Hinterzimmer von seinem Elektromarkt.
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