Genauso wie Du es gut finden wirst, wenn du im zweiten oder dritten Urlaub, eben wenn die Mutter Deines Kerlchens und dein Kerlchen es Dir gestatten, den ersten Urlaub außerhalb (das ist nicht All Inclusive auf Bali, Trekking durch Vietnam, Rafting in Kanada oder Heli-Skiing in Kirgisistan wie sonst immer in den Pfingstferien, sondern Adria, oder Rügen, oder der schöne See mit dem Campingplatz) anzusteuern, und Du in deinem gebrauchten Mittelklasse-Kombi – getauscht gegen deinen Handrestaurierten 200-BMW und vollgepackt mit Kerlchens Utensilien – egal ob es diese brauchen wird, oder ob Du, Deine Frau oder Deine Eltern und Deine Schwiegereltern auch nur im Entferntesten glauben könnten, dass Kerlchen es in diesem ersten „…und so wichtigen…“ Urlaub brauchen könnte, – Dein Kombi ist also mit Kerlchens Sachen vollgepackt (bis auf die winzige Tüte, die Deine Badehose und die eine Hose zum Wechseln für Dich beinhaltet – diese Tüte ist für Dich) – Du fährst also ganz vorsichtig frühmorgens, mittags und spätabends – demnach völlig übermüdet (aber Kerlchen soll nicht aufwachen, („Schlafphasen nutzen!“ rät der unentbehrliche Ratgeber, Eltern, Freunde und überhaupt alle, die es immer viel besser wissen)) über die Autobahn, hörst nicht die neue ACDC – sondern damit Kerlchen es besser in seine Schlafphase schafft – die dufte Kinderlieder-CD aus dem Drogeriemarkt, die dich erst einschläfert und dann total aggressiv macht, weil diese hohen Piepsstimmen auf Dauer einfach unerträglich sind.
Du also mit der Familien auf der Autobahn, konstante 120, jeden zweiten Rastplatz ansteuernd, weil entweder Kerlchen schlecht ist, Muttern glaubt Kerlchen sei schlecht, brauche was zu trinken oder egal was, oder muss selbst aufs Klo, dort Kerlchen aus dem Kindersitz heben, am verwindelten Popo eine volle Brise „HattukakaindieWindelmacht, hmmm?“ nehmen und auch das alles toll finden. Und im Nachhall hörst Du noch die guten Ratschläge „Schlafphasen nutzen!“ Welche Schlafphasen fragst du dich, wenn du so ein aufgewecktes und neugieriges Kerlchen in deine Familien aufnehmen durftest, das alles andere als schlafen möchte, wenn es schon so was aufregend-wundervolles wie kilometerlange Autobahn-Leitplanken zu sehen gibt?
Och, lachen ist besser. Alles andere hilft wenig.