(Fortsetzung von „Kerlchen Kommt. Unwiderruflich“) Und Kerlchen bleibt. Für immer. Der absolut richtige Zeitpunkt muss nun nicht mehr diskutiert, Reisen können abgesagt, Karrieren beendet und der Sportwagen wieder abbestellt werden.
Ab diesem Augenblick – und nicht erst, wenn du Dein Kerlchen das erste Mal in Händen hälst – bist du Vater. Vater-Sein beginnt mit eurer Schwangerschaft. Das ist etwas, was nie zuvor ein Mann erlebt hat. Jedenfalls nicht so. Nicht mit dieser Frau. Das erste Mal ist das wie der so lange unerforschte Westen der USA, die unbekannten Planeten jenseits des Pluto, der Boden des Marianengrabens oder der unberührte Gipfel des Mount Everest (na, der doch nicht, da waren schon zu viele vor Dir, inklusive irgendwelcher 13-jähriger Kerlchen, die eigentlich besser in der Schule sein sollten statt auf Gipfel zu rennen), kurz was echt ungewöhnliches.
Naja das wichtiges ist ja schon passiert- der erste Schritt auf dem doch recht kurzen Weg in den Kreißsaal (oder wo auch immer Kerlchen zur Welt kommen soll, oder es einfach tun will. Manche Kerlchen neigen dazu an durchaus ungewöhnlichen Orten zum Licht der Welt zu drängen, etwa in Autos, Panzern oder Flugzeugen, du aber träumst noch von der regulären Geburt im Kreißsaal, wie du es von Dir selbst kennst, und hast Kerlchen gezeugt. „Jede große Reise hat einen ersten Schritt“, sagt Konfuzius. Den ersten Schritt hast Du mit der Zeugung gemacht. Jetzt folgen Millionen Schritte, die dich dummerweise in unterschiedliche Richtungen führen. Du wirst:
- Deinem Chef aufrichtig versichern, dass „das alles“ keinerlei Auswirkungen auf Deine Arbeit hat.
- Deiner Frau aufrichtig versichern, dass ihr pädagogischer Ansatz ganz richtig ist.
- Deinen Eltern, dass man nicht mehr das Jahr 1947 schreibt, und heute Kinder nicht mehr brüllen lässt.
- Deinen Schwiegereltern versicherst du das auch gleich
- Dem Psychiater Winterhoff, dass Dein Kind kein Tyrann wird
- Den genervten Nachbarn, dass Dein Kind ein Tyrann ist.